Hintergrund

Mein Weg in die Psychologie und Psychotherapie


Im Sommer 1972 in Bern, mein erster flüchtiger Besuch bei einem Psychoanalytiker. Dann auf und davon nach London. Da lese ich berauscht Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung (1875 – 1961). Begegne der jungschen Psychoanalytikerin Baroness Vera von der Heydt (1899 – 1997), welche C.G. Jung noch persönlich gekannt hat. Alle zwei Wochen bin ich bei ihr in einer zweistündige sensitivity group. Diese erste direkte Erfahrung mit einer praktizierenden Tiefenpsychologin und analytischen Psychotherapeutin, mit indirekter Verbindung zu C.G. Jung, wurde meine Berufsgeburtsstunde als Psychotherapeut und Psychologe. Meine Psychotherapie Sitzungen mit von der Heydt, vertieften mein Selbstverständnis, öffneten die Tore zur Traumwelt meiner Seele. So wurde ich Traumtänzer und the soul´s fool.

 

Nach einem Ausbildungskurs in Gruppendynamik (1974) arbeitete ich für acht Monate als Betreuer in einer therapeutischen Wohngemeinschaft in Nord London. Hier machte ich meine ersten direkten Erfahrungen mit der Welt des seelischen Wahnsinns und unseren Umgang damit. Ich entdeckte die Bücher des schottischen Psychoanalytikers und radikalen Psychiaters, Ronald D. Laing (1927 – 1989). Es folgte ein vierjähriges Studium der Sozialwissenschaften mit Hauptfach Psychologie. In der Philadelphia Association London, die Laing mit KollegInnen 1965 gegründet hatte, machte ich meine Feldstudien Für neun Monate lebte ich in einer ihrer therapeutischen Wohngemeinschaften, der Archway Community, und schrieb darüber meine erste längere wissenschaftliche Arbeit.

 

Mitten im Studium (1976) wurde ich von R.D.Laing in die Lehre zum Psychotherapeuten aufgenommen. Zusätzlich studierte ich bei Francis Huxley (*1923) Soziale Anthropologie und Vergleichende Mythologie. Vier Jahre lang legte ich mich als psychoanalytischer Patient auf die Couch. Da meine Ausbildung zum Psychotherapeuten und Gemeinschaftstherapeuten bei Laing und Co. nach meinem Grundstudium (1978) nicht beendet war, machte ich parallel dazu ein postgraduales Studium zum Master of Philosophy, an der City University. In dieser Weise vermischte ich meine Praxis und Theorie der Seelenheilkunde.

 

Nach neun Jahren London, kehrte ich 1981 in die Schweiz, zurück und bin seit dem in freier Praxis in St. Gallen tätig. Für 21 Jahre lang (1981 – 2002) praktizierte ich ein Paar-, Schaffens-, und Erziehungsleben, im modernen fifty-fifty Modell. Gemeinsam begleiteten wir unsere drei Söhne (Jahrgänge *1981, *1983, *1986) in diese phantastische Welt hinein.

 

Heute praktiziere ich eine Form von psychoanalytischer, leibeinbeziehender Psychotherapie, die in der englischen unabhängigen Psychoanalytiker-Gruppe beheimatet ist. Die Erfahrung einer Jungschen Analyse, meine Fortbildung in Integrativer Körperpsychotherapie (Jack Lee Rosenberg) und aktiver Imagination, bereichern mein gegenwärtiges psychotherapeutisches Repertoire.